Thermische Vernetzung von Arealen
Die technischen Lösungen zur Dekarbonisierung der Energieversorgung sind heute verfügbar. Eine davon ist die thermische Vernetzung über die Gebäudegrenze hinweg. Der Betrieb von Gebäuden mit ungleichem Wärme- und Kältebedarf im selben thermischen Netz steigert die Effizienz der Wärme- und Kälteversorgung signifikant. So wird der energetische «Abfall» des einen zum «Rohstoff» des anderen.
Lokale Energiepotenziale eruieren
Damit die Energiewende gelingt, müssen alle erneuerbaren Energieträger miteinbezogen werden. Hochwertige Energieträger, wie Holz oder synthetische Gase, sollten aber möglichst bei der Bereitstellung von Prozessenergie in der Industrie oder der Stromproduktion vorbehalten bleiben. Dies gilt auch für Biogas, das in der Schweiz nur sehr beschränkt verfügbar ist. Für die Versorgung von Komfortwärme sollten niederwertigere Energieträger eingesetzt werden.
Dazu gehören etwa:
- Abwärme aus Prozessen oder Raumkühlung (Verkaufsflächen, Rechenzentren, Labore, Kunsteisbahnen usw.)
- Oberflächenwasser oder Grundwasser, dessen thermische Energie mittels Wärmepumpen genutzt werden kann
- Wärme aus dem Abwasser nach der Abwasserreinigungsanlage
- Oberflächennahe Geothermie, die mittels Erdwärmesonden als Energiequelle oder saisonalen Speicher dienen kann
Steigender Kältebedarf in Gebäuden
Angesichts der immer häufigeren Hitzewellen und Tropennächte ist es an der Zeit, sich vermehrt mit der Kühlung von Gebäuden auseinanderzusetzen. Bereits heute müssen Areale und Quartiere so geplant werden, dass sie die Nutzerbedürfnisse der kommenden Jahrzehnte erfüllen. Auch hier gilt, die Wärme- und Kältebezüger optimal miteinander zu verbinden und überschüssige Wärme für den Winter zu speichern.
Wir planen Ihr Energieprojekt
Thermische Netze schaffen einen geschlossenen Kreislauf für den Austausch von CO2-neutraler Wärme und Kälte über Areale oder ganze Gemeinden hinweg. Anex ist spezialisiert auf die Realisierung von Energieprojekten von der Machbarkeitsstudie bis zur Inbetriebnahme.
Konzeption
- Machbarkeitsanalysen
- Simulationen, Auslegungen
- Bauherren-Beratung
Planung und Umsetzung
- Planung von thermischen Netzen
- Baugesuch
- Bauleitung
- Qualitätssicherung
- Inbetriebnahme
- Wirtschaftlichkeit und Vertragswesen
- Contracting-Beratungen
- Monitoring
Haben Sie Fragen zur Arealvernetzung?
Lassen Sie uns über Ihr Projekt sprechen und gemeinsam herausfinden, welches Potenzial im betroffenen Perimeter vorhanden ist. Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme.
Wissenswertes zur thermischen Vernetzung
Wie funktioniert ein Fernwärmenetz?
Fern- oder Nahwärmenetze verteilen zentral erzeugte Energie, beispielsweise aus Holzheizkraftwerken oder Kehrichtverbrennungsanlagen. Sie arbeiten bei hohen Temperaturen (70–90°C) und transportieren die Wärme unidirektional. In dicht besiedelten Gebieten sind sie oft die einzige Lösung für erneuerbare Wärmeversorgung, da Platzmangel und Lärmemissionen andere Technologien einschränken.
Was ist ein Anergienetz?
Anergienetze liefern sowohl Wärme als auch Kälte bei niedrigen Temperaturen (10-30°C). Wärme wird dezentral mit Wärmepumpen auf das benötigte Niveau gebracht und Abwärme kann wiederverwendet werden. Anergienetze nutzen Abwärme aus Industrieprozessen sowie Oberflächen- und Grundwasser als Wärmequelle und -senke. Saisonale Speicher wie Erdsondenfelder sind wichtig für die zeitversetzte Verfügbarkeit von Wärme und Kälte.
Welche Speichermöglichkeiten gibt es?
Wärmespeicherung wird immer wichtiger, um überschüssige Wärme für späteren Bedarf zu speichern. Kleine Pufferspeicher gleichen kurzfristige Schwankungen aus, während saisonale Speicher immer relevanter werden. Es gibt zwei Speicherarten: sensible Speicherung (z.B. Wasser) und latente Speicherung (z.B. Phasenwechselmaterialien), wobei letztere Wärme aufnehmen und abgeben, ohne dass sich das Temperaturniveau signifikant ändert.